Checkliste: 6 Ansätze zur Mitarbeiterbindung und Stärkung der Arbeitgeberattraktivität

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Checkliste: 6 Ansätze zur Mitarbeiterbindung und Stärkung der Arbeitgeberattraktivität

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Jeden Tag steigt die Herausforderung für Personalverantwortliche, Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden. Zum einen macht der Fachkräftemangel es schwierig, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Zum anderen stellt die „Generation New Work“ ihre Erwartungen an Freiräume, Mitgestaltung und Anerkennung künftig mit einem soliden Grundgehalt und marktüblichen Zulagen gleich. Hat man gute Führungskräfte und Mitarbeiter, muss man permanent dagegen arbeiten, dass der Wettbewerb sie nicht abwirbt. Wer mehr für die Mitarbeiterbindung tut, sichert sich Arbeitskräfte und gibt einen „spürbaren“ Vertrauensvorschuss auf Leistungen in der Zukunft. Diese Übersicht listet mögliche Ansätze.

1. Vergünstigungen

Dies umfasst Maßnahmen, die Erfolge anerkennen, Mittel, die Arbeiten komfortabler machen und auch privat genutzt werden können, die Erreichbarkeit gewährleisten oder auch zeitlich und örtlich flexibles Arbeiten erlauben – ein Aspekt, der immer relevanter wird.

  • Mobilität und Konnektivität: Dienstwagen, Fahrer, Fuhrpark, Pendelbusse, Bring- und Abholdienste, Zuschüsse auf Fahrtkosten, freie oder vergünstigte Parkplatz, Smartphone, Laptop, Notebook oder Tablet
  • Home Office: Geräteausstattung, Software, Internet-, Intranetzugang
  • Incentives und Gratifikationen: Reisen, Events, Shopping-, Wellness- oder Tankgutscheine
  • Rabatte: Produkte und Leistungen des Arbeitgebers oder von Kooperationspartnern
  • Werkswohnungen

 

2. Versorgung

Mit Beiträgen zur Vorsorge und zur finanziellen Absicherung kann die langfristige Mitarbeiterbindung gefördert werden. Dazu können sie auch steuerlich attraktive Modelle zur Entgeltumwandlung nutzen.

  • Vorsorge und Vermögensbildung: Übernahme oder Zuschuss zur Betrieblichen Altersvorsorge (Pensionskasse, Pensionsfonds, Vermögenswirksame Leistungen etc.)
  • Versicherungen: Direktversicherungen, Unfallversicherung, Krankenzusatzversicherung
  • Beteiligungen: Mitarbeiteraktien, Personalobligationen etc.
  • Sterbekasse: Begräbniskosten, Unterstützung von Hinterbliebenen
  • Mitarbeiter-Darlehen oder Zuschüsse (z. B. auf Sehhilfen)
  • Schuldnerberatung

 

3. Karriereförderung

Qualifizierungsmaßnahmen tragen zur persönlichen Entwicklung von Mitarbeitern und damit zu seiner beruflichen Zukunft bei. Im Rückfluss von Know-how stärken sie das Unternehmen insgesamt.

  • Qualifizierung: interne und externe Workshops, Trainings, Seminare, Sprach- und Softwarekurse, Vorträge, E-Learning-Programme (Web-based, Intranet etc.), Trainee-Programme, Job Rotation, Austausch mit ausländischen Gesellschaften, Auslandsaufenthalt zum Spracherwerb, Projektarbeit
  • Coachings: für Fach- und Führungskräfte, High Potentials, Teamleiter
  • Karriereplanung: Berufsberatung, Mentoring, Jobpaten

 

4. Führung

Führungskräfte müssen den Spagat zwischen wirtschaftlichem Erfolg und emotionaler Führung managen. Maßnahmen zur Bindung zielen auf die Sicherung des unternehmerischen und persönlichen Erfolges, den Auf- und Ausbau von Führungsqualitäten oder die Sicherung von Personal.

  • Neue Mitarbeiter: Einführungs- und Einarbeitungsprogramme, 100-Tage-Gespräche, Programme für den Führungsnachwuchs, Mentoring
  • Führungszirkel: regelmäßige Feedbacks, regelmäßige Austauschgespräche
  • Entwicklung: regelmäßige Zielgespräche und Beurteilungen, Coachings zu Rolle, Führung, Verantwortung und Motivation, Workshops zu Strategie, Kreativität, Innovation, Teambuilding und Diversity, Ressourcenmanagement etc.
  • Ausscheidende Mitarbeiter: transparente Austrittsprogramme, Austrittsgespräche (Ermittlung von Fluktuationsmotiven auf allen Ebenen zur Steuerung der Personalentwicklung)

 

5. Work-Life-Balance

Künftig verwischen die Grenzen zwischen Arbeit und Privatem immer mehr. Umso mehr müssen Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam darauf achten, dass Abgrenzung gewährleistet ist und Familie, Freizeit und Gesundheit nicht kurz kommen.

  • Flexibilität in der Arbeitsplatzgestaltung: Job Sharing bzw. Job Splitting (auch für Vertriebsmitarbeiter, Führungskräfte oder Executives), freies Zeitmanagement, Nebenjobmöglichkeit, Home Office, Teleworking (regelmäßig, permanent oder anlassbezogen)
  • Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung: Gleitzeit-, Arbeitszeit-, Langzeit-, Lebensarbeitszeitkonten, Freistellung für Hausbau oder andere private Großprojekte, Sabbatical, Altersteilzeit, Arbeitszeitverkürzung, Überstundenausgleich monetär oder durch Freizeit, Sonderurlaubstage, unbezahlter Urlaub
  • Elternzeit und Mutterschutz: Weiterbildungsangebote, Rückkopplung (auf dem Laufenden bleiben, involviert sein), Verlängerung durch Zeitkonten, stufenweise Wiedereinstieg
  • Gesundheitsfürsorge: Zuschüsse für Sport- und Freizeitaktivitäten, Mitgliedschaften, Betriebssport, Angebote am Arbeitsplatz (Fitness-Raum, Pool, Sport- oder Golfplatz, Tischtennis etc.), Gesundheitschecks, Werksarzt, Rauchentwöhnung, Impfaktionen, Mitarbeiter-Fahrräder, ergonomische Büromöbel, Maßnahmen zu Arbeitssicherheit und Unfallschutz, gesunde Betriebsverpflegung, Zuschüsse oder Gutscheine für gesundes Essen, Obst und Getränke gratis
  • Soziale Fürsorge: Diversity-Programme, Bezuschussung von Kinder-, Schulkinder-, Hausaufgabenbetreuung, Betriebs-KiTas, Beratungsangebote rund um Erziehung und Familie, Zuschüsse und Services rund um Haushalt, Garten, Winterdienst, Auto, Umzug, Events (After-Work, Bowling, Billard, Cartbahn etc.)
  • Wohlfühlfürsorge: Rückzugsorte, Pausenräume, Ruheraum, Wellness-Gutscheine, Rückenschule, Massagen, Anti-Stress-Programme, Burnout-Prävention, Angebote zur Förderung von Konzentration bzw. Entspannung, „grüner Arbeitsplatz“, Ferienhaus, Erholungshäuser

 

6. Identifikation

Eine engagierte Arbeitgebermarke strahlt nach innen und außen, bis in die Familien der Arbeitnehmer hinein und wird über Multiplikationen öffentlich kommuniziert. Maßnahmen fördern hier die Identifikation und stärken das Image.

  • Reisen, Kunst-, Kultur- und Freizeit-Events für Mitarbeiter mit und ohne Angehörige, für Mitarbeiter und Ehemalige
  • Tag der offenen Tür, Betriebsbesichtigungen
  • Eintritts-Sponsoring
  • Involvement: Wettbewerbe, Challenges, Mitarbeiter-Blog, Mitarbeiterzeitung
  • Engagement: Soziales, Umwelt, Stadt, Region
  • Netzwerken: Ehemaligen-Treffen, Alumni-Netzwerk
  • Gruppen: Theater, Musik, Gesang, DYI etc.

 

Solche Maßnahmen lassen sich zielgerichtet auf alle Mitarbeiter, Fach- und Führungskräfte oder auch Teamkonstellationen zuschneiden und können regelmäßig, anlassbezogen oder bei Erreichung von Erfolgen in Form von Incentives zugewendet werden. Darüber hinaus gibt es sicher noch unternehmensindividuelle Maßnahmen, die Mitarbeitern Freude an der Arbeit und Möglichkeiten zur Mitgestaltung versprechen. Bei der Entwicklung könnten die Mitarbeiter sogar involviert werden.

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AutorIn:

Anna Becker

Anna Becker ist Treiber der Innovation im HR Bereich von BONAGO – seit ihrem Einstieg ist sie dafür bekannt, die neuesten Entwicklungen im Personalbereich vorzustellen und zu etablieren. Mittlerweile gilt sie als Expertin für Mitarbeiterbindung, Mitarbeiterbelohnung und Social Recognition. Anna Beckers favorisierte Maßnahme zur Mitarbeiterbindung ist die MitarbeiterCARD, weshalb sie ihre neuen Erkenntnisse und Ideen zur Verbesserung stets an die Kollegen weitergibt. Ihr Wissen verbreitet sie nicht nur auf dem BONAGO-Blog, Events wie die Zukunft Personal und Business Netzwerke sind ihre zweite Heimat.